Die Kirchen der Pfarreiengemeinschaft

Durch den Zusammenschluss der Pfarreien Bodenkirchen und Bonbruck entstand 1996 die Pfarreiengemeinschaft Bodenkirchen-Bonbruck.

Pfarrkirche St. Johannes der Täufer Bodenkirchen

Patrozinium: 24. Juni

Meilensteine:
Erbaut um 1500
3 Glocken 1877/2x 1949
1962 Erweiterung Friedhof
1964-1967 Erweiterung der Pfarrkirche
1979 Erweiterung der Innenausstattung
2011-2012 Innenrenovierung
2016 Orgeleinweihung

Im folgenden gesamten Text finden Sie weitere Informationen dazu.

Die Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Bodenkirchen wurde um 1500 im spätgotischen Stil erbaut.

Der Chor ist eingezogen, hat zwei Joche und wird von drei Achteckseiten abgeschlossen. Das Langhaus besitzt drei Joche, an die sich der Westturm anfügt. Der Turm hat fünf Geschosse von ungleicher Höhe. Dieser charakteristische Aufbau in fünf Geschossen könnte als ein bildhafter Ausdruck für die fünf Bücher des Moses aus dem Alten Testament zu verstehen und zu deuten sein. An Stelle des früheren Satteldaches weist ein neugotischer Spitzhelm in die Höhe. Der Turm dürfte wohl das älteste Bauteil der Kirche sein, er geht vielleicht sogar in die romanische Zeit zurück. Drei Glocken (eine von 1877, die anderen von 1949) rufen von ihm herab zu Gebet und Gottesdienst. Die neugotischen Altäre und Figuren wurden im Zusammenhang mit dem Erweiterungsbau leider völlig entfernt und verkauft.
Nachdem bereits 1962 mit der Friedhofserweiterung begonnen wurde, hat die damalige Kirchenverwaltung im Januar 1964 die Erweiterung der Pfarrkirche nach Norden hin beschlossen. Unter der Leitung von Pfarrer Franz Pickl wurde die Pfarrkirche umgebaut und großzügig erweitert.
Nach Plänen von Architekt Haindl, dessen künstlerische Idee sich durch den alttestamentlichen Gedanken vom „Zelt Gottes unter den Menschen“ leiten ließ, entstand ein harmonischer Erweiterungsbau. Der alte Kirchenraum wurde dabei durch die Entfernung der Nordwände in die neue Bau- und Raumgestaltung miteinbezogen. Große, seitlich hoch angesetzte, in gotischen Spitzen ausschwingende Fenster ergeben einen schönen sakralen Raum. Dabei wurde Wert gelegt auf Nüchternheit bei klaren Formen, auf Sparsamkeit in der Ausstattung, sowie auf die Beschränkung auf Wesentliches.
Die Innenausstattung hat Hans Wurmer aus Hausen bei Kelheim geschaffen. Altar und Ambo, wie auch die Muttergottesfigur sind aus Kelheimer Marmor entstanden. Von ihm stammen auch die gut gelungenen Kreuzwegstationen, die im Jahr 1979 angebracht wurden, sowie die Bronzerelieftafel mit Darstellung der Taufe Jesu, die am Eingang zum Vorplatz der Kirche zu finden ist.
Im März 1967 konnte der Regensburger Weihbischof Josef Hiltl die festliche Einweihung vollziehen. Im Jahr 1991/1992 musste eine Betonsanierung im Außen-bereich durchgeführt werden. Die alte Kirche und der Turm wurden ebenfalls außen renoviert.
Nach zweijähriger Planungszeit unter der Leitung von Pfarrer Clemens Voss und Architekt Franz Steinberger wurde im April 2011 mit der umfassenden Innenrenovierung der Pfarrkirche begonnen. Im Zentrum stand eine Neuordnung, die im Wesentlichen die Errichtung einer neuen Empore und die Umgestaltung des gotischen Chors zu einer Werktagskapelle umfasste. Hier wurde eine neue, zeitgemäße Gestaltung gewählt. Der Altar, Ambo und Vorsitz der Werktagskapelle besteht aus dunkel patinierten Bronzeplatten. Das Gestühl in dunkel gebeizter Eiche erzeugt eine homogene Wirkung. Räumlich ist die Werktagskapelle mit einem zweiteiligen goldfarben glänzenden Messinggewebe von der Hauptkirche getrennt. Der Zugang erfolgt über das Langhaus, in dem der historische Taufstein im Achsenkreuz der beiden Kirchenräume steht. Damit wurde zugleich ein neuer, würdiger Raum für die Taufe geschaffen. Das gleiche Messinggewebe, auf dem das große bronzene Kreuz befestigt ist, findet sich auch an der Rückwand des Altarraums der Hauptkirche wieder. Des Weiteren wurden alle technischen Installationen erneuert. So wurde unter jede Bankreihe eine Sitzbankheizung eingebaut, die Sakristei vergrößert und eine Toilette errichtet. Wo bisher die Ölheizung war, wurde ein großzügiger Beichtraum neu geschaffen.
Am 18. März 2012 feierte Bischof Gerhard Ludwig einen festlichen Pontifikalgottesdienst, segnete dabei Altar und Ambo in der neu gestalteten Werktagskapelle und übergab sie seiner Bestimmung.
Im März 2015 bekam die Orgelbaufirma Jann aus Allkofen den Zuschlag für eine neue Orgel und die Zeit der intensiven Planungen begann. Ab Ende Juli 2016 wurde mit dem Aufbau der Orgel in der Kirche begonnen und nach und nach wurden alle 1335 klingenden und 24 stummen Pfeifen intoniert. Die Pfarrei wurde dabei von Kirchenmusikdirektor Thomas Löffelmann hervorragend begleitet und beraten. Am 9. Oktober 2016 fand die feierliche Weihe der neuen Jann-Orgel durch Bischof Dr. Rudolf Voderholzer statt.

Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt Bonbruck

Patrozinium: 15. August

Meilensteine:
Erbaut als einschiffige romanische Basilika
1825 Umbau Turm
1892-1894 teilweise Neubau als dreischiffige Hallenkirche und Patronat der Gottesmutter
1923-1924 erste Renovierung – Ausmalung im Jugendstil
1954-1956 Renovierung – Entfernung Seitenaltäre und Kanzel
1981-1982 neue Orgel
2000-2002 Innenrenovierung

Im folgenden gesamten Text finden Sie weitere Informationen dazu.

Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt entstammt zwei verschiedenen Bauphasen.
 
Das ältere einschiffige Langhaus war eine romanische Basilika mit einem niedrigen, massigen romanischen Westturm, woran im Osten ein spätgotischer Chor in stark erhöhter Lage eingebaut war. Reste des romanischen Schmuckes sind heute noch erkennbar. Das Langhaus und der Turm lagen 3,50 m tiefer als das Presbyterium. 1825 erhielt der Turm einen achteckigen Aufsatz mit einem gotischen Türmchen. Das Geläut umfasst vier Glocken.
 
Bereits in den Jahren 1853 und 1859 wurde mit der Planung einer neuen, größeren Kirche begonnen. Die Bauvorhaben scheiterten jedoch jeweils an den hohen Bausummen. So beschränkte man sich lediglich auf die notwendigsten Reparaturen. Erst im März 1892 konnte nach erheblichen Schwierigkeiten mit dem Abbruch des alten Langhauses und eines Teils des Presbyteriums begonnen und zum Neubau übergegangen werden.
 
Der neugotische Hochaltar mit den beiden Seitenaltären und die Kanzel wurden von Michael Mayer aus Landshut geschaffen und enthielten Figuren von Petrus und Paulus, Franz Xaver und Johannes Nepomuk.
 
Am 7. Juni 1894 weihte der Regensburger Bischof Ignatius von Senestrey die neue, dreischiffige Hallenkirche und verlieh ihr das Patronat der Gottesmutter.
 
Bereits 1923 fand die erste Renovierung der erweiterten Kirche statt. 1924 Ausmalung der Kirche im Jugendstil bzw. Nazarener-Malerei durch den jungen Münchner Architekten Elsner. Bei der gründlichen Innen- und Außenrenovierung 1954 bis 1956 wurden die Seitenaltäre und die Kanzel aus der Kirche entfernt, der Hochaltar verkürzt und steingrau bemalt. Erst 1992 wurde durch die Fa. Hasselmann aus Plattling die ursprüngliche Fassung des Hochaltars wieder hergestellt. Die reliefartige Maria-Himmelfahrt-Darstellung im Hochaltar wird wieder flankiert durch die Apostelfürsten Petrus und Paulus. Der Altartisch wurde freigelegt und die vier neugotischen Säulchen sichtbar gemacht. Über dem rechten Seitenaltartisch hängt ein großes gotisches Chorkreuz (Ende 15. Jahrhundert). Links und rechts davon stehen Franz Xaver (Patron der seit 1741 in Bonbruck bestehenden Franz-Xaveri-Bruderschaft) und Johannes Nepomuk. Zu Füßen des Kreuzes befindet sich eine aus der Barockzeit stammende Schmerzensmutter. Das Gegenstück auf der linken Seite hat zum Mittelpunkt die aus dem Ende des 15. Jahrhunderts stammende Madonnenfigur, flankiert von den Franziskaner-Heiligen Franz von Assisi und Antonius von Padua. Am Karfreitag befindet sich dort das Heilige Grab mit einer entsprechenden Jesusfigur.
 
An den Pfeilern im Mittelschiff befinden sich figürliche Darstellungen der heiligen Barbara und Katharina, sowie des hl. Florian und Sebastian. Weitere Darstellungen aus dem 19. Jahrhundert stehen in der Kirche:  Heilige Familie, Bruder Konrad, Fatima-Muttergottes und ein hl. Josef. In der Aller-seelenkapelle befindet sich eine Kreuzigungs-gruppe, die Maria und Johannes unter dem Kreuz zeigt.
 
Der neue Volksaltar, der Ambo und die Sedilien sind aus bulgarischem Kalkstein und wurden vom akademischen Bildhauer Prof. Georg Brenninger aus Velden geschaffen.
 
In den Jahren 1981/1982 wurde unter Pfarrer Wolfgang Mandl eine neue Orgel eingebaut. Dafür musste die obere Empore entfernt werden, um die wesentlich größere Orgel mit 28 Registern und einem dreimanualigem Spieltisch unterzubringen. Die Orgelweihe fand am 19. September 1982 durch Domkapitular Msgr. Joseph Reindl aus Regensburg statt.
 
Unter der Leitung von Pfarrer Clemens Voss fand von 2000 – 2002 die bislang letzte umfangreiche Innenrenovierung statt. Dabei wurden der Altarbereich neu gestaltet, die Raumschale den alten Befunden folgend wieder farbig gefasst, der Fußboden und das Gestühl erneuert sowie eine neue Heizung eingebaut. Durch die Sockeltemperierung sind seitdem fast keine Feuchtig-keitsschäden aufgetreten.

Filialkirche St. Margareta in Margarethen

Patrozinium: 20. Juli

Meilensteine:
Erbaut um 1450
1724 kam Margarethen als Filiale zur damaligen Expositur Bodenkirchen
1890 neuer neugotischer Altar
1969 Innenrenovierung
1981 Renovierung Altaraufbau
1997 Renovierung
1998 neue Orgel

Im folgenden gesamten Text finden Sie weitere Informationen dazu.

 

Erbaut wurde die spätgotische Filialkirche St. Margareta nach 1450. Die Jahreszahl 1497 auf dem Schlussstein im Kirchenschiff weist wohl auf ihre Fertigstellung hin. Spätestens 1724 kam Margarethen als Filiale zur damaligen Expositur Bodenkirchen.
 
Das stattliche Kirchengebäude mit seinem charakteristischen Turm zeigt die typischen Baumerkmale der spätgotischen Baukunst. Der spitze Turmhelm stammt erst aus dem 19. Jahrhundert. Das einschiffige Langhaus besitzt vier Joche, der eingezogene Chor zwei unterschiedlich weite Joche. Im Turmuntergeschoß war früher die Sakristei. Der unten quatratische Turm hat fünf Geschosse und wird durch ungleichmäßige, stockwerksweise Verjüngung allmählich rechteckig. Über vier abgestumpften Giebeln erhebt sich der Spitzhelm des Turms. 1977 wurde die alte, schadhafte Schieferbedeckung des Turms durch eine Kupferbedachung ersetzt, sowie ein drittes Zifferblatt auf der Südseite angebracht. Turm und Dachboden sind nur von außen über eine Leiter zugänglich, vielleicht ein Hinweis darauf, dass beide früher noch anderweitig genutzt wurden.
 
Im Süden, am westlichen Joch, führt eine geräumige Vorhalle in das Innere der Kirche. Auffallend sind die schönen Netzgewölbe im Chor und Langhaus von beeindruckend harmonischen Formen. Sie ruhen auf rechteckigen Wandpfeilern. Im Chor nehmen spitz zulaufende Konsolen (Aufliegestützen) mit unterschiedlich großen Köpfen die Gewölberippen auf.
 
Der frühere Hochaltar von 1778 wurde um 1890 durch einen neugotischen Altar ersetzt, ebenso die Seitenaltäre, die Kanzel und die 12 Apostel, welche allerdings bei der Innenrenovierung 1969 entfernt wurden.
 
Der neugotische Altaraufbau, der 1981 gründlich renoviert wurde, ist eine bemerkenswerte, reiche Anlage. In der großen Mittelnische steht als Figur die überlebensgroße Darstellung der Kirchenpatronin St. Margareta, eine um 1500 geschaffene, spätgotische Figur. Es handelt sich um das einzige in der Kirche verbliebene Stück der ursprünglichen Ausstattung. Die Fassung allerdings wurde dem neugotischen Altar angepasst. Zu den Füßen der hl. Margareta ein Drache, den sie an der Kette gefesselt hält. In den kleineren Seitennischen sind links die neugotische Figur des hl. Erzmärtyrers Stephanus und rechts die des hl. Leonhard zu sehen, die wohl vom gleichen Schnitzer stammen wie die zwölf Apostelfiguren, die die Pfeiler zieren. Die Predella ist reich gegliedert durch vier Nischen mit Reliefs (jeweils zwei Engel), ebenso der Tabernakel mit Aufsatz. Im Mittelaufsatz eine Figur von Gott-Vater. Vom Chorbogen hängt ein schweres Kreuz mit ausdrucksvollem Antlitz und massivem Kreuzbalken.
 
1976 wurde ein neuer Volksaltar aus Stein aus Bulgarien durch Schüler von Prof. Georg Brenninger angefertigt. Dieser wurde am 27. August 1978 durch Weihbischof Karl Flügel geweiht.
 
1990 wurden die Apostelfiguren Dank vieler Spender restauriert und konnten so ihren alten Platz wieder einnehmen.
 
1997 wurde die Filialkirche St. Margareta aufwändig renoviert und ist ein sehr wertvolles Beispiel einer größeren, spätgotischen Landkirche, die kaum durch spätere Stilrichtungen verändert worden ist.
 
1998 wurde von der Fa. Schmid aus Kaufbeuren in das bestehende Orgelgehäuse die ehemalige Chororgel aus dem Liebfrauendom zu München eingebaut. Ihre Weihe empfing sie von Weihbischof Wilhelm Schraml.